Wie ich bereits in einem Kommentar auf rete-mirabile.net geschrieben habe, sieht meine aktuelle Verwendung der beiden Geräte wie folgt aus:
Ich nutze die Kombination aus iPad und Macbook Air schon seit ca. 3 Jahren.
Der Kombination gesellt sich zuhause noch ein recht potenter Mac mini dazu, den ich für Videoschnitt, Bildbearbeitung und Tests unserer Schulserver-Lösung (paedML®) verwende.
Zu der Kombi iPad – MacBook Air (bei mir 11” 128er SSD und 8 GB RAM):
Bevor ich das MBA anschaffte, hatte mich ausschließlich mein iPad im Unterricht begleitet und mir gedient als :
- Schüler-/Notenverwaltungsgerät
- zur Digitalisierung von Schulunterlagen
- für Hörverstehensaufgaben
- als Recherchehilfe (Wörterbücher, Lexika etc.)
- und dem üblichen “Verwaltungskram” (Kalender, Aufgabenverwaltung (omnifocus) , Notizen (Evernote/ OneNote – ich kann mich immer noch nicht zwischen den beiden entscheiden…).
Die anfänglich alleinige Nutzung des iPads in der Schule erwies sich für meine persönlichen Zwecke schnell als zu unflexibel, da ich z.B. gerne, etwa in Hohlstunden, Unterricht vorbereiten, Druckaufträge an den Kopierer schicken (ich arbeite inzwischen komplett digital) und einfach mein komplettes Material dabei haben wollte. Die Pflege der Schulhomepage war ein weiteres Argument.
Deshalb das Macbook Air.
Inzwischen nutze ich das iPad nur noch zum Lesen langer Texte, für Foto- und Videoaufnahmen (z.B. bei Experimenten, Besprechung von Schülerarbeiten), zur Notenverwaltung und ab und zu für das Erstellen einer kurzen PowerPoint/ Keynote durch Schüler im Unterricht.
Den Rest erledigt das MBA, welches ab und an auch als AirPlay Mirroring Gerät (AirServer) für das iPad dient.
Müsste ich mich zwischen den beiden Geräten für eines entscheiden, fiele die Wahl ohne zu Zögern auf das Macbook.
Ich habe auch nur noch ein MacBook Air 11″ (500GB SSD, 8 GB RAM) neben meinen IPad’s im Einsatz. Das MacBook verwende ich vor allem für E-Mail, weil ich auf dem iPad Air (128GB) immer zu wenig Platz habe, für das FInal Cut Pro X ab und zu einer DAW (Pro Tools oder Digital Performer) das pflegen meiner WordPress-Blogs und surfen. Aber dies eigentlich vor allem weil ich da viel die “Nähe” zu den E-Mails brauche. Sonst sind erste Priorität definitiv die iPad’s. Das iPad finde ich viel interessanter und bietet viel mehr (neue) Möglichkeiten. Ich bin fortlaufend dran alles was ich tue auf dem iPad zu machen statt auf dem MacBook. Wenn überhaupt noch einen Computer dann höchstens wieder das kleinste MacBook.
Hallo Stefan, danke für deinen Kommentar. Kannst du mir erläutern, inwieweit das iPad für dich neue Möglichkeiten bietet und was es für dich interessanter macht?
In meinem Anwendungsfall stoße ich damit oft an Grenzen.
Das fängt bei einem nicht zugänglichen Dateisystem an, was ein ordentliches Dokumentenmanagement fast unmöglich macht, setzt sich fort bei der Gestaltung von Arbeitsblättern und hört beim Drucken am Schulkopierer auf – der unterstützt natürlich kein AirPrint 😉
Mal zuerst konkrete Antworten auf Deine “Liste”. Das Dokumentenmanagement ist über WebDAV lösbar. Zum Beispiel mit der App “GoodReader” (http://ipadlernen.ch/workshops/?p=498) oder “Notability” (http://ipadlernen.ch/workshops/?p=251). Drucken kann ich in jedem Netzwerk wie mit dem MacBook über die App “PrintDirect” (http://ipadlernen.ch/workshops/?p=516). Gestaltung von Arbeitsblättern ist mit Word, Pages etc. ohne Problem auf dem iPad machbar (diese beiden Apps sind erst noch kostenlos auf dem iPad). Arbeitsblätter gestalten und Tutorials erstellen kann man z.B. auch mit “Explain Everything”. Selbstverständlich benutze ich zum schreiben – neben der Handschrift – eine Bluetooth-Tastatur.
Grundsätzlich gibt es für alle Computer-Software auch entsprechende Apps, die zwar oft teilweise nur ca. 30% der Möglichkeiten bieten aber wer nützt schon mehr in einem Word, Powerpoint, Photoshop (die iPad Alternative wäre “PS Touch”) etc.?
Neue Möglichkeiten (immer zu einem ca. 10mal kleineren Preis als mit entsprechender Software auf dem Mac):
Mit Notability ersetze ich den Hellraumprojektor und den Flipchart und verwalte meine Notizen (mit Fotos, Webseiten-Links etc. etc. – von Hand schreiben kann ich mit dem MacBook nicht und das ist für mich endlich die Chance für ein papierloses Leben. Neue Posts für meine WordPress-Webseiten kann ich auch offline mit “BlogPadPro” erstellen. Mit “Grafio” kann ich sehr schnell Diagramme, Mindmaps erstellen. Mit “Vidra” Präsentationen erstellen zu denen ich gleich noch einen Audio-Kommentar hinzufügen kann. Für den Musikunterricht verwende ich FoxTube HD und Anytune um Youtube-Videos herunterzuladen und als Audio-Datei in Anytune zu verwenden. Da kann ich dann das Tempo, die Tonart ändern Instrumente hervorheben oder rausfiltern, loopen etc. mit “auria” und “Cubasis” mache ich mehrspurige Audio-Aufnahmen. Dies mal eine kleine Auswahl.
Wenn Du mir noch andere Anwendungen schreibst, welche aus Deiner Sicht mit dem iPad nicht gehen, kann ich Dir gerne Möglichkeiten angeben.
Webdav ist schön und gut, setzt aber einen entsprechenden Storage voraus. Ich will meine Daten lokal auf meinem Gerät.
Dokumentenmanagement beinhaltet in meinen Augen viel mehr als eine reine Dateiablage (z.B. intelligente Suchfunktion, direkte Anbindung an einen Dokumentenscanner, OCR etc. Ich nutze hierfür Devonthink Pro Office).
Komplexe Arbeitsblätter am iPad zu erstellen mit Diagrammen, verschachtelten Tabellen und im schlimmsten Fall mit Anbindung an eine Datenquelle ist zumindest für mich eine Qual bzw. funktioniert schlichtweg nicht (auch wenn seit iOS 8 die Extensions einiges erleichtern).
Drucken mir PrinterPro etc. ist für mich ebenfalls eine Notlösung, da ich die Funktionen des Kopierers, die mir der proprietäre Treiber bietet, nicht nutzen kann. Dazu gehören, Heften, Stapelfolge, Duplexdruck, Lochen etc.
Ja, seit ich mit dem iPad arbeite, arbeite ich grundsätzlich ohne Papier deshalb ist drucken und heften etc. gar kein Thema für mich. Ich habe seit ich mit Computer schreibe (ca. 1987) praktisch nichts mehr von Hand geschrieben, seit ich das iPad 2 (2011) habe, schreibe ich sehr viel von Hand und mache mir nur in den äussersten Notfällen mal eine Notiz auf ein Papier. Wenn ich mal Papier erhalte, scanne ich es sofort ein oder nehme es gar nicht an. Die SuS können z.B. mit Notability die ihnen zur Verfügung gestellten PDF Dokumente entweder mit Handschrift oder Tastatur beschreiben wie auch Fotos einfügen usw.
Für mich war das iPad die Start in ein neues “Leben”. Sehr befreiend! Ich hoffe nur da die Speicherkapazität bald bei 500GB oder TB ist. Der Prozessor und die RAM sind ja beim iPad Air 2 nun auch schon einiges besser geworden. Der Bildschirm wird mit dem 12″ Gerät, welches dieses Jahr wahrscheinlich nun tatsächlich erscheint auch zum Musiknoten spielen optimal.
WebDAV heisst ja nicht, dass Du die Daten nicht auch lokal zur Verfügung hast, das bedeutet ja nur, dass Du auf die Ordner auf den Schulservern auch Zugang hast direkt vom iPad (bidirektional). Auf den Schulservern muss nur WebDAV aktiviert sein und dann läuft das einwandfrei.
Betreffend Datenmanagement war ich auf Grund des fehlenden “Finders/Windows Explorers” zu Beginn ziemlich irritiert. In der Zwischenzeit lebe ich ganz gut mit dem “iOS-System”. Statt in verschiedenen Ordnern habe ich die Dokumente je nach dem in verschiedenen Apps und kann sie falls nötig und gewünscht auch in andere Apps rübernehmen.
Es ist auf jeden Fall ein Umdenken nötig. Für mich war es nach ein paar Monaten iPad klar, dass ich alles auf iOS setze und Mac OS und wenn unbedingt nötig Windows nach und nach ablöse. Das hat mich in jedem Bereich am Anfang einigen Aufwand gekostet aber schlussendlich hat es sich gelohnt und ich bin vorzu am optimieren, vereinfachen und Geld sparen. Für alle Computer-Software musste ich regelmässig einiges an Geld investieren nur für Uprades. Die meisten Apps bieten kostenlose Updates.
Betreffend “Explain Everything” gibt es noch andere Apps mit welchen die SuS auch gleichzeitig am gleichen Dokument arbeiten können.
Betreffend Collaboration hat sich auch eine riesige Welt aufgetan. Müsste ich noch ausführen… und könnte Dir ein paar Links von Schulen geben wo sie diese Möglichkeiten mit Erfolg nützen.
Das Tablet mit Touchscreen ist für mich klar die Zukunft und auch schon die Gegenwart. Allenfalls brauchen wir auch schon bald die Tablets nicht mehr sondern schreiben mit einem Stift (oder Handschuh) auf irgendeiner flachen Oberfläche und sehen mit der “Brille” das Dokument in welchem wir schreiben…
Papier wie auch CD, DVD, Hellraumprojektor, Flipchart (bald auch der Beamer*) sind für mich vorbei, unnötiger Balast um es ein wenig provokativ zu sagen.
*dafür gibt es heute grosse (bis ca. 2x1m) Touchscreens auf welchen ich genauso schreiben und zeichnen kann wie auf dem iPad oder einer Wandtafel… oder ich verbinde das iPad kabellos mit einem solchen Bildschirm.
Danke für die Einblicke. Ich nutze das iPad in der Schule bisher praktisch gar nicht und habe dabei die selben Aspekte FÜR das Macbook Pro (in meinem Fall), die Du auch genannt hast.
Kürzlich habe ich die App Explain Everything entdeckt, die mich darüber nachdenken lässt, ob DAS nicht eine Möglichkeit wäre, das iPad als Whiteboard Ersatz (wir haben keine) mehr in Schülerhand geben zu können. Aber darüber muss ich noch ein wenig brüten.